Teresa Casanueva wurde 1963 in Havanna geboren. Von 1985-1990 absolvierte sie ein Kunststudium an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein in Halle, in der Fachrichtung Textil und von 1991-1994 ein Aufbaustudium für Malerei/Grafik mit dem Abschluss des Diploms in beiden Fachbereichen. Seit 1991 Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Teilnahme an internationalen Kunst- und Animationsprojekten für Kino und Fernsehen. Teresa Casanueva ist als bildende Künstlerin freiberuflich in Berlin tätig.

TERESA CASANUEVA
MALEREI, GRAPHIK, OBJEKT
PHILOSOPHIE
Das Werk von Teresa Casanueva kann als systematische und akribische, fast obsessive Untersuchung über die unausweichliche und widersprüchliche Beziehung zwischen körperhaften und räumlichen Elementen in der plastischen Repräsentation verstanden werden. Gerade in dieser Antinomie sind die Koordinaten ihres komplexen thematischen und konzeptuellen Universums sowie die intrinsische Logik Teresas Anwendung verschiedener Darstellungsmittel angesiedelt.
Die Grafik grenzt ab und konfrontiert beide Komponenten und privilegiert die Präsenz und Qualität der Oberfläche als physische und expressive Epidermis der Konfigurationen: ein straffer und meistens neutraler Hintergrund zeigt sich in deutlichem Gegensatz zu den in sich gefalteten, kompakteren Figuren, die eine quasi digitale Leuchtkraft besitzen.
Die Malerei hingegen fließt über in eine chromatische Intensität, die fundamental als Qualität der Oberflächen wirkt. Der Gebrauch des perspektivischen Illusionismus sorgt für die Integration von verstreuten Fragmenten in ein vereinigendes räumliches Kontinuum, das dennoch die Eigenschaft bewahrt, noch immer Fragment eines umfassenderen Ganzen zu sein.
Die Zeichnungen untersuchen die Formstrukturen, sie beschreiben minutiös die Koordinaten einer Art Erfindungssprache, in der das Körperliche die dynamischen und diffusen Qualitäten der räumlichen Hülle zu seiner Oberfläche hin anzieht.
Der Höhepunkt von Teresas Werk liegt in den Objekten, denen ihr zweidimensionales Werk vorausging. Die Manipulation realer Materialien und ihre freie Versetzung im Raum synthetisieren alle bisher erkundeten Komponenten: den Chromatismus, die Behandlung der Oberflächen und die quasi-architektonische Strukturierung verschiedenster Fragmente. Die Formen entfalten sich hier und öffnen sich, verlieren ihren zentrifugalen Kern und nehmen in sich den schon verwandelten realen Raum auf. Teresa schwelgt in den haptischen Eigenschaften der Materialien, die ihren Gestalten wahrhaftige Präsenz verleihen, ohne aufdringlich zu suggerieren, nicht zu sein, was sie scheinen.
Teresa Sánchez Bravo
AUSSTELLUNGEN
Einzelausstellungen / Projekte: 2017 fragil-i-tät-en, Galerie 100, Berlin – 2016 Parallaxe – Paralaje, La Caja del Arte, (mit Antje Taubert), Madrid – 2016 Klares, Entgrenztes, Inselgalerie (mit Gisela Grade) Berlin – 2012 Vitale Geschmacklosigkeit, Galerie Berliner Wasserbetriebe, Berlin – 2010 Formlose Anpassungsfähigkeit, Galerie Frenhofer, Berlin
Gruppenausstellungen / Kunstmessen: 2017 Drawing from the Future, 21er Haus – Salon für Kunstbuch, Wien, Österreich – 2017 Fieber Festival – Identitäten im Wandel, Meinblau Projektraum, Berlin – 2014 Gut Blatt!, (mit Antje Taubert), Schloss Blankensee – 2012 Communication in Berlin und Havanna, Künstlerhaus Bethanien, Berlin – 2011 Communication in Berlin und Havanna, Centro de Desarrollo de las Artes Visuales, Havanna, Kuba
TERESACASANUEVA.DE
Die Überwindung eines einzelnen Blickwinkels im Raum ist mein Antrieb. Dafür ist die Erforschung mit diversen plastischen Mitteln unerläßlich sowie die Unabhängigkeit von der intrinsischen Eigenschaft des genutzten Mediums. Den Raum aus der Fläche bis in eine reale körperhafte Präsenz erkunden.